Vergesslichkeit als Warnsymptom

(mild cognitive impairment, MCI)

Viele PatientInnen, vor allem im höheren Alter, klagen über eine Beeinträchtigung ihrer Gedächtnisleistungen, vor allem das Neugedächtnis betreffend. Dabei kann es sich um unspezifische „Gedächtnisprobleme“ oder um eine Beeinträchtigung des Gedächtnisses im Rahmen einer leichten kognitiven Störung (MCI) als Vorbote einer beginnenden AD handeln. Eine exakte Differenzierung der Ursache und eine eindeutige diagnostische Zuordnung der PatientInnen ist in diesem Stadium meistens nicht möglich, da fast alle PatientInnen mit einer AD zwischen der völlig asymptomatischen Phase und der eindeutigen Demenz-Manifestation eine unterschiedlich lange „Prädemenz-Phase“ durchlaufen. Eine leichte kognitive Störung (MCI) liegt vor, wenn der/die Patientin subjektiv eine kognitive Leistungsbeeinträchtigung wahrnimmt, die im neuropsychologischen Test auch objektivierbar ist (Lern- und Gedächtnisstörungen), die Kriterien einer Demenz aber (noch) nicht erfüllt sind.

Etwa 15% der Patienten mit einer leichten kognitiven Störung entwickeln innerhalb eines Jahres tatsächlich eine Demenz.

Merkmale der „leichten kognitive Störung“
(mild cognitive impairment, MCI):

  • Subjektiv empfundene Gedächtnisprobleme, möglichst von einer Kontaktperson bestätigt
  • Neuropsychologische Testleistungen durchschnittlich 1.5 Standardabweichungen schwächer als entsprechende Altersnormwerte
  • Normale Aktivität im täglichen Leben, Beeinträchtigung nur bei sehr komplexen Alltagsaufgaben
  • Normale allgemeine kognitive Leistung (MMSE > 26)
  • Keine Demenz