PRODEM-AUSTRIA

Das Demenz-Datenbankprojekt „PRODEM-AUSTRIA“  ist ein
Projekt der Österreichische Alzheimer Gesellschaft (ÖAG), das von einem Forschungskonsortium der österreichischen Gedächtnis-Ambulanzen betrieben und der Demenzforschung in Österreich einen entscheidenden Impuls geben wird.

Die ÖAG widmet ihre Tätigkeit im Jahr 2008 dem wissenschaftlichen Projekt
PRODEM-AUSTRIA und wird die Finanzierung unter anderem durch die ÖAG-Charity-Gala „MEMORIES 2008“ am Welt-Alzheimertag im Wiener Konzerthaus bereitstellen.

Die Amerikanische Regierung investiert jährlich mehr als eine Milliarde Dollar in die Alzheimerforschung. Die American Alzheimer Association kann jährlich 600 Millionen Dollar an Forschungsgeldern vergeben. Auch in europäischen Ländern, wie England, zählt mentale Gesundheit zu einem der fünf staatlich meistgeförderten Forschungsbereiche. Trotzdem werden in England für jeden Alzheimer Kranken nur acht Euro an Forschungsgelder pro Jahr, für jeden Krebskranken aber 202 Euro investiert. Die ausgeschütteten Finanzierungen im Bereich Alzheimerforschung in Österreich sind inferior. Rechnet man die Fördersummen des Fonds für wissenschaftliche Forschung hoch so wird in unserem Land jährlich weniger als 1 Euro pro Demenzpatienten an Forschungsgeldern investiert. Es besteht Handlungsbedarf. Österreich braucht dringend eigene Daten zu Demenzerkrankungen und eine Biobank, um als Partner bei konzertierter internationaler Forschung mitwirken zu können.

Alle Zahlen mit denen derzeit operiert wird sind Schätzungen, basierend auf epidemiologischen Daten anderer Länder.
Eigene Daten sind entscheidend für eine zielgerichtete Planung des Bedarfs an medizinischen Ressourcen und sozialen Versorgungsstrukturen in Österreich.

Die benötigten Eckdaten sind:

  • Häufigkeit von Demenzen,
  • Verteilung der Demenztypen,
  • Verlaufsdaten  zur klinischen Ausprägung, zur AD-Progression und ihrer Risikofaktoren
  • Therapie von Demenzen und deren Häufigkeit einschließlich der therapeutischer Patientenverlässlichkeit (Compliance)
  • Lebenssituation von PatientInnen und deren Angehörigen und BetreuerInnen einschließlich der anfallenden direkten und indirekten Kosten
  • Daten zur Versorgung im familiären Umfeld, in Tagesbetreuungsstätten bis hin zur stationären Pflege und deren regionale Unterschiede

Der Aufbau einer Biobank ist unumgänglich, wenn Österreich wissenschaftlich internationalen Anschluss im Bereich Demenzforschung anstrebt. Diese Biobank wird sowohl Einzelprojektansuchen als auch die Teilnahme an internationaler Verbundforschung ermöglichen.

Das Prospektives Demenzregister der Österreichischen Alzheimer Gesellschaft (PRODEM AUSTRIA) soll 3000 konsekutive Demenzpatienten beinhalten und die Korrelation von, klinischen, biologischen und sozialen Variablen ermöglichen.

Der Aufbau einer Demenzdatenbank und deren Bereitstellung für die österreichische wissenschaftliche Kommune, für öffentliche Interessensvertreter, und für die Kooperation mit internationalen Netzwerken – unter strengen ethischen Kautelen und der Sicherung des Datenschutzes – braucht den internationalen Vergleich nicht zu scheuen.

Bisher haben folgende Zentren ihre Mitarbeit zugesagt:
Universitätsklinik für Neurologie, Medizinische Universität Graz, Landesnervenklinik Sigmund-Freud, Graz, Universitätsklinik für Psychiatrie, Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Neurologie, Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Neurologie, Medizinische Universität Wien, Landesnervenklinik Wagner Jauregg Linz, Abteilung für Neurologie und Psychiatrie Allgemeines Krankenhaus Linz, Abteilung Neurologie Konventhospital Barmherzige Brüder Linz, Abteilung für Allgemeine Neurologie und Schmerzmedizin, Kooperationsspital der Barmherzigen Schwestern und Brüder Linz, Abteilung für Neurologie und Psychosomatik, Landeskrankenhaus Villach, Zentrum für Seelische Gesundheit, Landeskrankenhaus Klagenfurt, Neurologische Abteilung, Bezirkskrankenhaus Lienz,Abteilung für Neurologie, Landeskrankenhaus Horn, Universitätsklinik für Geriatrie, Christian Doppler Klinik Salzburg, Gerontopsychiatrisches Zentrum der Psychosozialen Dienste Wien

Bei Interesse an diesem Projekt besteht die Möglichkeit der Kontaktaufnahme unter reinhold.schmidt@meduni-graz.at